31.10.2014 14:00

Neue Leitung im Frankfurter Kunstverein

Journal Frankfurt Nachrichten - Frankfurter Kunstverein bekommt neue Leiterin - Franziska Nori folgt auf Holger Kube Ventura


Im Februar kündigte Holger Kube Ventura seinen Rücktritt als Direktor des Kunstvereins an. Nun ist eine Nachfolgerin gefunden: Franziska Nori. Sie kommt aus Florenz, hat aber Frankfurt-Bezüge.

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23.10.2014 17:30

Die Faust-Kultur-Plattform und die Art Virus Ltd. Galerie gründen neuen Verlag in Frankfurt a.M. Edition Faust!

Frankfurt am Main  - Allem Abgesang auf das gedruckte Buch zum Trotz ist 2014 ein neuer Verlag in Frankfurt am Main entstanden, die Edition Faust!
Für Internet-Nutzer, die auf der Suche nach Seiten mit kulturellen Schwerpunkten sind, ist die Edition Faust kein unbekannter Name: Die Faust-Kultur-Plattform (www.faustkultur.de) besteht seit 2010 und gehört mittlerweile zu den interessantesten Portalen ihrer Art - dank der zahlreichen bekannten oder noch zu entdeckenden Schriftsteller, Essayisten, Künstler, Wissenschaftler und Fotografen, die am Faust-Kultur-Projekt beteiligt sind. Mit diesem einzigartigen kreativen Potenzial im Hintergrund lag es nahe, den Schritt zur Verlagsgründung zu wagen. Und es ist nicht nur die hohe Qualität der Beiträge in Faust-Kultur, auf die die Edition Faust setzen kann. Gemeinsam ist beiden Publikationsformaten auch das Bestreben, die literarische und künstlerische Kreativität zu erhalten oder wiederzuerobern, die von der Ökonomisierung aller Lebensbereiche ausgesondert wird. Betrieben wird die Edition Faust von Leuten, die reiche Erfahrungen aus anderen kulturellen Projekten mitbringen: von Verlagsleiter Werner Ost sowie Ulla Bayerl, Bernd Leukert und Michele Sciurba.
Von Beginn an haben die Edition Faust und die Galerie Art Virus Ltd., deren Inhaber Michele Sciurba ist, gemeinsame Projekte realisiert, zum Beispiel Bildpublikationen wie »La Frontera« oder die Graphic-Novel-Reihe, aus der bereits zwei Bände erschienen sind. Weitere Projekte sind geplant. Art Virus Ltd. und Edition Faust haben 2013 ihre Beteiligung am Verlag B3 aufgegeben, um die Edition Faust als eigenständigen Verlag zu etablieren.
Das erste Programm der neuen Edition Faust entfaltet exemplarisch das Themenspektrum, das auch in den kommenden Jahren die Verlagsaktivitäten bestimmen wird:
Es reicht von erhellenden Bild-Text-Bänden, die sich aus künstlerischer Sicht den komplexen Wahrheiten sozialer Brennpunkte nähern - wie die »Innenansichten aus Syrien« mit eindringlichen Beiträgen syrischer Autoren und der Bildband »La Frontera« über die Künstler an der mexikanisch-US-amerikanischen Grenze -, über literarische Herausforderungen und Entdeckungen - wie die Novelle des philosophischen Schriftstellers Otto A. Böhmer sowie drei neue Lyrikbände von Alexandru Vona, Paulus Böhmer und Jan Volker Röhnert - bis hin zu einem Hermann-Hesse-Schwerpunkt, den »Hesse Lectures« von Volker Michels, und, als visuelle Attraktion, einer Graphic-Novel-Abteilung, für die der renommierte Maler und Filmer Andrea Grosso Ciponte gewonnen werden konnte. Im Edition-Faust-Eröffnungsprogramm setzte er schon E.T.A. Hoffmanns »Sandmann« und Schillers »Geisterseher« nach Adaptionen von Dacia Palmerino in spektakuläre Bilder um. Im Frühjahr folgt Kleists »Marquise von O«.
Pressekontakt:
Edition Faust
in der Faust Kultur GmbH
Grillparzerstraße 53
60320 Frankfurt am Main

Tel.: 069 / 56 40 24
Fax: 069 / 56 43 21
Mail: redaktion@editionfaust.de
Web: www.editionfaust.de
Geschäftsführer: Werner Ost

12.10.2014 13:15

Frankfurter Buchmesse, Weltempfang Urbanität und Megastädte am Samstag den 11 Oktober 2014 Die Stadt verwandeln , Podiumsdiskussion

 

Frankfurter Buchmesse, Weltempfang Urbanität und Megastädte am Samstag den 11 Oktober 2014

Die Stadt verwandeln: War das Thema unserer gestrigen  Podiumsdiskussion Auf der Buchmesse .  Die im Rahmen des europäischen Netzwerk der Kulturinstitutionen EUNIC stattgefunden hat.  Organisiert wurde diese Veranstaltung durch das spanische Instituto Cervantes, Institut Français und das italienische Kulturinstitut. Als Moderator hatte ich drei sehr spannende Gäste und  ein nicht weniger interessantes Thema die Stadt im Wandel.

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Leben in den großen Metropolen radikal verändert. Städte wie Paris, London, Rom und selbst Frankfurt am Main unterliegen immer mehr einem Wandel ihrer soziokulturellen Struktur. Dieser Wandel ist in erster Linie ökonomischen Gesetzmäßigkeiten unterworfen. Dabei wird die soziale und kulturelle Topografie, die das – zugegebenermaßen oftmals auch idealisierte – Bild eines bestimmten Stadtviertels geprägt hat, auf den Kopf gestellt.Ehemals beliebte Wohnviertel von Literaten, Künstlern, Musikern in Metropolen wie London, Paris und Rom werden von renditeorientierten Baulöwen, Spekulanten und Politikern zunehmend zu, sterilen Luxuswohnvierteln umgebaut. Heute freue ich mich, Ihnen drei Podiumsteilnehmer vorzustellen, die offensichtlich eines gemeinsam haben: Sie werfen einen Blick auf Teile von Städten, die oft unentdeckt, ungesehen und ungehört bleiben, weil sie nach der allgemeinen Auffassung randständig, unattraktiv und ohne Glamourfaktor sind. Unsere Podiumsgäste handeln in einer Wirklichkeit, die empathisches und gleichzeitig sensibles Umgehen mit den Menschen, die dort wohnen voraussetzt, um weg von deren Marginalisierung und hin zu einem anderen Umgang mit ihnen zu kommen. Bei uns war Yannik Haenel er ist Autor, lebt in Paris und hat mehrere Romane  geschrieben (z.B. „Das Schweigen des Jan Karski“). Sein letztes Buch „Die Bleichen Füchse“ ist gerade bei Rowohlt erschienen. Dieser Roman erzählt von den Außenseitern, von Migranten, Armen, Künstlern, die am Rande der urbanen Wirklichkeit leben, diese Realität stellen sie in Frage. In der Geschichte die erzählt wird gibt es Auflehnung, anarchischen Wiederstand und auch Solidarität.  Gleichzeitig bleibt Sie poetisch, und bekommt den Spagat hin zwischen literarischem und politischem Manifest absolut lesenswert zu sein. Ein Buch das auf einen sozialkritischen Diskurs über Armut und Ausgrenzung in urbanen Lebensräumen hinweist.

Mein zweiter Gast war, Nicolò Bassetti, er ist Kurator des Projekts über den Autobahnring, der Rom umgibt. Neben einem Buch sind in dessen Rahmen auch ein Film und eine Fotoausstellung entstanden. Der Film wurde 2013 mit dem Goldenen Löwen von Venedig ausgezeichnet. Üblicherweise ist unser Umgang mit einem Autobahnring davon geprägt, dass wir ihn als notwendiges Übel nutzen, um schnell in die Stadt hinein und schnell aus der Stadt herauszukommen. Wir verbinden weder Schönheit noch Interesse oder sonst irgendein empathisches Gefühl mit dem, was ein Autobahnring ist. In seiner Arbeit erzählt er  über die Lebenswirklichkeit von Menschen an einem Ort, den die meisten von uns nicht mal als solchen bewusst wahrnehmen. Das Projekt,  zeigt uns was wir nicht sehen, und lässt uns teilhaben an Geschichten die sonst nicht hörbar wären. Bassetti gibt diesen Geschichten Namen wie Via Kafka (Le Alfasud) oder Labaro ( Ohne Wasser und  ohne Worte)  , die wie Poesie kliegen in einer poesielosen Wirklicheit.

 

 

 

 

 

 

Der dritte im Bunde war der spanischen Architekt Juan López-Aranguren Blàzquez vorstellen, der zu dem Architektenkollektiv „basurama“ gehört. Basurama hat über 120 Projekte in mehr als 35 Ländern umgesetzt. Bei diesen Projekten geht es immer um die konstruktive Nutzung bis dahin ungenutzter öffentlicher Räume. Dazu zählten beispielsweise ein unfertige Autobahnpfeiler, die zu einem Spielpark umgenutzt wurden, immer in Verbindung und unter Einbeziehung der Bewohner und von Ressourcen, bei denen es sich häufig um Abfälle unserer Konsumgesellschaft handelt wie alte Autoreifen oder Kabelrollen. Mit der alternativen Nutzung von öffentlichen Räumen wird gezeigt, dass mit kreativen Ideen Plätze entstehen können, die urbane Räume wiederbeleben und Kommunikation entstehen lassen wo ansonsten Trostlosigkeit herrscht. Durch diese Projekte werden Menschen und Situationen sichtbar die sonst unsichtbar bleiben.

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